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Dienstag, 26. November 2002 | |
Ehemalige BWS-Schülerinnen aus Bülach reisen nach Mali |
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«Strassenkinder von Ruanda» brachten 2. Platz |
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Bülach (pd) Mit dem 2. Platz des Caritas Award ausgezeichnet wurden am 16. November in Zürich drei ehemalige Schülerinnen der BWS Bülach: Lilane Weber (Eglisau), Rahel Stössel (Hochfelden) und Kader Bas (Bülach). Das Team hatte ihre Internet-Site über die Strassen-kinder von Ruanda mit 110 anderen Teams beim diesjährigen ThinkQuest-Wettbewerb eingereicht. | |
Sie erreichten den 2. Platz im Caritas Award (von links): Liliane Weber und Rahel Stössel (auf dem Bild fehlt Kader Bas). (Bild: Jürg Lendenmann) Der Think-Quest-Wettbewerb fand dieses Jahr zum 5. Mal statt. Rund 600 Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren – der Mädchenanteil war mit 26 Prozent so hoch wie nie zuvor – hatten sich angemeldet; über die Hälfte reichten insgesamt 110 Internetprojekte ein. Das mit dem 2. Platz des Caritas Awards ausgezeichnete Team setzt sich aus Schul-abgängerinnen der Berufswahlschule Bülach zusammen: Rahel Stössel aus Hochfelden, Liliane Weber aus Eglisau und Kader Bas aus Bülach. Gecoacht wurden die drei von Karin Kyburz aus Schönenwerd. Das Team darf zusammen mit den Gewinnern des 1. Preises nach Mali (Westafrika) reisen. Aufmerksamer Beobachter an der Preisverleihung war Jürg Lendenmann, der als Vikar am Informatik-Unterricht an der BWS Bülach mitgewirkt hatte. Jürg Lendenmann: Liliane Weber, wie fühlen Sie sich nach der Preisverleihung? Liliane Weber: Sehr aufgewühlt, es kommt mir alles vor wie in einem Traum. Ich kann immer noch nicht fassen, dass wir wirklich nach Mali reisen werden. Ich freue mich schon jetzt wahnsinnig auf die Reise! Hatten Sie sich Chancen für einen Preis eingeräumt? Wir hatten berechnet, wie hoch unsere Chancen etwa stehen könnten. Beim Caritas Award – er bewertete soziale Projekte – machten «nur» 25 Teams mit; dadurch erhöhten sich unsere Chancen. Wir hatten aber Bedenken, da wir uns eher auf den Inhalt konzentriert hatten und auf der Website keine speziellen Effekte boten. Aber bei Caritas kommt es mehr auf den Inhalt an, als auf das Programmieren. Wie hat das ganze Abenteuer begonnen? Wer hatte die Idee mit ĒStreets of RuandaČ und warum haben Sie sich gerade für dieses Thema entschieden? Unser Lehrer berichtete eines Tages von einem Internet-Wettbewerb für Jugendliche. Wir informierten uns und meldeten uns ohne grosse Ahnung einfach mal an. Wir haben uns ziemlich bald für ein soziales Thema entschieden. Zuerst wollten wir Strassenkinder nehmen. Wir fragten die Caritas also, wo es momentan am meisten Strassenkinder gibt. Sie gaben uns eine Auswahl von verschiedenen Ländern. Zuerst wollten wir Brasilien nehmen. Auf der Think-Quest-Homepage sahen wir dann aber, dass das Thema schon ein Mädchen gewählt hatte, dessen Mutter aus Brasilien stammt. So entschieden wir uns für Ruanda. Wie war die Aufgabenverteilung im Team? Wer hat Sie gecoacht? Wir teilten uns auf. Rahel übernahm den Aufbau und das Design der Site. Ich begann mit dem Recherchieren und dem Verfassen des Textes. Kader machte sich an die Bildbearbeitung. Wir besprachen ein optimales Design zusammen mit unserem Coach, der Grafikerin Karin Kyburz. Die fertige Site sieht um Klassen besser aus, als zur Halbzeit. Haben Sie viel von Ihren Sommerferien geopfert? In den Sommerferien trafen wir uns regelmässig zum Fertigstellen der Website und um Fehler zu beseitigen. Da wir aus verschiedenen Dörfern stammen, mussten wir schon einige sonnige Tage für den Computer opfern, aber wir hatten trotzdem Spass zusammen. Was arbeiten Sie jetzt beruflich und welche Erfahrungen aus diesem Projekt sind für Sie im Berufsalltag nützlich? Rahel ist Informatikerin, Kader macht das KV und ich arbeite als Informations- und Dokumentations-Assistentin in einer Bibliothek. Das Teamwork war eine wichtige Erfahrung. Wir haben auch gelernt, dass es manchmal nicht immer einfach ist, im Team zu arbeiten; es gab schon auch mal Spannungen. Würden Sie BWS-Schülerinnen raten, am nächsten Think-Quest-Wettbewerb mitzumachen? Auf jeden Fall! Es lohnt sich, auch wenn man nichts gewinnt. Man lernt unheimlich viel für sich selber: Teamwork, die Zeit einzuteilen, Ideen zu verwirklichen. Wir würden ihnen raten, nichts hinaus zu schieben, früh anzufangen mit konkreten Plänen und sich Ziele zu setzen. Es braucht alles immer viel mehr Zeit als man denkt!
Links zu diesem Artikel www.thinkquest.ch www.caritas.ch |
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